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Bericht zum Seminar "Kommunikation zwischen Arzt und Patient" und Mitgliederversammlung in Fulda"

Bei schönstem Frühlingswetter bin ich am Samstagmorgen von Berlin nach Fulda gereist, um liebe Freunde zu treffen und an der jährlichen Mitgliederversammlung unseres Vereins teilzunehmen. Als ich das Hotel erreichte, waren die Meisten meiner Vereinsfreunde gut gelaunt gerade beim Frühstück, andere waren wie ich gerade angereist. Es herrschte wie immer ein fröhliches, ausgelassenes Treiben.

Um 10:00 Uhr begann die Mitgliederversammlung. Nach der Eröffnung und Begrüßung durch den Vorsitzenden Rainer Merz, wurde wie immer routiniert die Tagesordnung abgearbeitet. Dabei standen im besonderen Interesse die Tätigkeitsberichte der Vorstandsmitglieder, die finanzielle Lage des Vereins sowie die Abstimmung über den Haushaltsplan, die Entlastung des Vorstands und notwendige Abstimmungen zum allgemeinen Vereinsleben. Daneben konnten die Mitglieder offene Fragen direkt mit dem Vorstand besprechen. Da dieses Jahr besonders viele Mitglieder dem Aufruf zur Teilnahme an der Mitgliederversammlung gefolgt sind, war ein konstruktives Arbeiten möglich. Ich möchte mich an dieser Stelle bei unserem Vorstand für seine gute Arbeit im vergangenen Jahr aber auch bei den aktiven Mitgliedern für ihr Interesse an der Vereinsarbeit bedanken.

Pünktlich zum Mittagessen konnten wir den offiziellen Teil des Seminarwochenendes in Fulda März 2011 beenden und zum gemütlichen Teil übergehen.

Für dieses Jahr stand eine gemeinsame Führung im Residenzschloss von Fulda auf dem Programm. Gemeinsam machten wir uns daher auf den Weg in die Innenstadt. Weil das Wetter so schön war, nahmen wir auch nicht den direkten Weg zum Barockschloss, sondern schweiften noch etwas durch den Schlosspark am Dom vorbei und hatten somit gleich noch eine für Dialysepatienten und Transplantierte empfohlene "Sporteinheit" absolviert.

Im Hof des Residenzschlosses wurden wir dann schon erwartet, so dass ohne Verzögerung unsere gebuchte Führung beginnen konnte. Mit großem Interesse wandelten wir nun durch die historischen Säle und erfuhren viel Wissenswertes über die Stadt Fulda und ihre Geschichte.

Nach der Schlossführung erkundeten wir in kleinen Gruppen die gemütliche Altstadt von Fulda und genossen den schönen Frühlingstag mit Kaffeetrinken und Eisessen usw.

Wer wollte traf sich abends zum Abendessen wieder im Hotel Lenz und ließ bei guten Speisen und Getränken, anregenden Gesprächen oder auch gemeinsamen Spielen den ereignisreichen Tag ausklingen.

Anja Sachs

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Seminar "Wie spreche ich mit meinem Arzt/ meiner Pflegekraft"

Unser erstes Seminar fand vom 17. - 20. März 2011 in diesem Jahr wieder in Fulda im City Partner Hotel Lenz statt. Einige von uns reisten schon am Donnerstag, den 17. März an. Wir trafen uns alle gemeinsam um 18.00 Uhr zum Abendbrot. In geselliger Runde verbrachten wir gemeinsam den Abend. Einige von den Mitgliedern hatten sich schon längen nicht mehr gesehen, da gab es natürlich viel zu berichten.

Am nächsten Morgen haben wir dann alle gefrühstückt und fast pünktlich um 9.00 Uhr konnte Rainer das Seminar eröffnen. Er stellt uns den Referenten Herrn Tobias Wilfert vor. Der das ganze Seminar leitete. Es waren zu diesem Zeitpunkt 18 Mitglieder anwesend.

Herr Wilfert stellte kurz den Tagesablauf und die Schwerpunkte des Tages vor. Diese waren wie folgt:

  • Kommunikative Erfolgsfaktoren und Grundlagen im Arztgespräch
  • Theorie trifft Praxis
  • Ausgewählte Techniken erfolgreicher Kommunikation aktives Zuhören + Fragetechniken
  • Fallsammlung für Übungsgruppen am Nachmittag
  • Gesprächsanlässe üben in Kleingruppen mit kollegialen Feedback
  • Der persönliche Airbag und Umgang mit Kritik

In der ersten Runde bildeten wir Kleingruppen, bei der wir Erfolgsfaktoren für eine gelungene Patienten-Arzt Kommunikation aus Patientensicht auf Moderationskarten sammelten. Diese brachte schon etwas Aufmunterung am Morgen in die Runde. Im Anschluss schauten wir alle, was die jeweiligen Gruppen so aufgeschrieben hatten.

Nun erklärte uns Herr Wilfert, anhand eines Zeichenbeispiels, wie wichtig eine gute Vorbereitung bei einem Patienten-Arztgespräch ist. Dieses besteht aus einem Antriebsrad und einem Umsetzungsrad. Antriebsrad ist die Vorbereitung mit klaren Zielen, innere Ressource, gleiche Augenhöhe, Echtheit und Natürlichkeit. Das Umsetzungsrad bezieht sich auf das Gespräch, mit folgenden Punkten: richtig Zuhören, Fragen stellen, Stellung beziehen, Störungen klären und Transparenz herstellen. Herr Wilfert bezeichnete es mit "Gummi auf die Straße".

Weiter ging es dann mit typischen und hilfreichen Kommunikationsmodellen. Diese bestanden aus dem 4 Ohren Modell, 4 - Seiten einer Nachricht und dem Eisbergmodell. Danach sollten wir ein Experiment in 6 Gruppen durchführen. Bei der einer der Erzähler, einer der Zuhörer und einer der Beobachter sein sollte. Der Zuhörer hatte die Aufgaben, kurz dem Gespräch Zuzuhören und dann abrupt etwas anderes zu machen und nicht mehr zuzuhören. Das war natürlich für den Erzähler, keine so gute Situation, meist waren dann die Erzähler sehr verwirrt und irritiert. Der Beobachter hat dann im Anschluss die ganze Situation reflektiert und der Erzähler wurde über das Experiment aufgeklärt und er konnte erzählen wie er sich in der Situation gefühlt bzw. vorgekommen ist.

Danach erklärte Herr Wilfert wie man mit den drei W Konflikte ansprechen kann. Diese bestehen aus:

  • Wahrnehmung - Ich nehme wahr....
  • Wirkung - Das bedeutet für mich....
  • Wunsch - Deshalb schlage ich vor...

Das aktive Zuhören ist nicht nur eine Technik, sondern eine Grundlage.

Anschließend war wieder eine aktive Runde der Teilnehmer daran, mit der Dominikaner Übung. Diese sah wie folgt aus: Wir bildeten Dreiergruppen, in denen jeweils 5 min einer erzählte und einer zuhörte und einer beobachte, der aber keine Fragen stellen durfte. Der Beobachter gab dann 2 min Feedback. Danach erfolgte ein Wechsel, sodass alle mal dran kamen und sich in den Rollen ausprobieren durften. Diese Übung wurde von allen Teilnehmern gut angenommen. Festgestellt wurde im Nachhinein, dass es der Zuhörer am schwierigsten hatte. Da er keine Fragen stellen durfte.

Herr Wilfert wollte dann wissen, welche Fragetechniken wir kennen? Hier wurde dann einiges zusammengetragen. Im Großen und Ganzen gibt es zwei Fragetypen. Die offene und die geschlossenen Frage.

offene Fragen geschlossene Fragen
Präzisierungsfragen Alternativefragen
Modifiziert Fragen "Warum - Fragen" Bestätigungsfragen
Situative Fragen Gegenfragen
Projektive Fragen Suggestivfragen - nicht stellen!!!

Alle W-Fragen sind offene Fragen. Ziele der offenen Fragen sind, Informationen beschaffen, Transparenz schaffen, Messkriterien herausarbeiten, Entwicklungen nachvollziehen, Perspektiven wechseln, Handlungsalternativen entwickeln und wechselseitiges Einflussnehmen aufzeigen.

Geschlossene Fragen sind in Regel mit "ja" und "nein" zu beantworten. Ziele der geschlossenen Fragen sind, Entscheidungen auslösen, Informationen prüfen bzw. konkretisieren, Verallgemeinerungen aufheben, Wahlmöglichkeiten einschätzen, Bewerten und Aufdecken von Rangfolgen.

Stephanie Schrenker sollte dann ein Bild nachmalen, welches sie vorher noch nicht gesehen hatte. Dafür musste sie kurz den Raum verlassen. Nur die Teilnehmer im Raum durften das Bild sehen. Stephanie durfte nur Fragen stellen und nach den Antworten sollte sie dann das Bild nachmalen. Es handelte sich um eine „bayrische Uhr“. Zwei Teilnehmer von uns, sollten sich notieren wie viel offene und geschlossene Fragen Stephanie gestellt hatte. Es war natürlich sehr schwer für Stephanie das Bild nachzumalen. Die Hauptbotschaft aus diesem Experiment war, man sollte immer mit offenen Fragen beginnen und zum Schluss geschlossene Fragen stellen.

Danach arbeiteten wir wieder in Vierergruppen. Hier ging es um typische Anlässe, bei denen wir Fragen haben. Wir sollten dann jeweils 3 Anlässe herausnehmen und gemeinsam miteinander jeweils 4-6 Fragen unterschiedlicher Kategorien und Qualität formulieren.

Weiter ging es dann mit - Mein Umgang mit Kritik. Hier gab uns Herr Wilfert einige Tipps. Auf was wir nach Kritik so achten sollen,. Dabei sollte man drei Möglichkeiten beachten bzw. anwenden:

  • Pause ca. 2 Sekunden
  • Paraphrasieren (Fragen gegenüberstellen ....)
  • Verständnisfrage
  • Wertschätzung der Kritik
  • Einerseits- Andererseits
  • Dafür spricht..../ Dagegen spricht....
  • Frage nach einem Lösungsvorschlag (Was raten Sie mir?)
  • Commitment abholen für das Ergebnis bzw. To do´s - Zustimmung einholen
  • Zurück zum Ausgangsthema
  • Lösungsidee präsentieren.

Wir versuchten uns dann in dreier Gruppen, in einem Patienten/Arzt/Beobachter Gespräch. Hier war leider schon zu merken, dass die Luft etwas raus war und die Übungen wurden nicht mehr so ernsthaft durchgeführt.

Zum Abschluss des Tages erklärte uns Herr Wilfert wie wichtig es ist die eigene Stellung zu beziehen:

  1. These sinngemäß wiedergeben
  2. dafür spricht .... /einerseits.... / gut daran ist ..... / die Chancen, die ich .....
  3. dagegen spricht ...../ anderseits....../ schwierig erscheint mir......./ die Risiken, die ich....
  4. Meine Meinung
    • "Ich bevorzuge ....."
    • "Aus meiner Sicht ....."
    • "Ich bin überzeugt, dass ......"
  5. Mein Appell
    • "Deswegen empfehle/ rate .....ich ....."
    • "Ich würde daher....."

Es war wieder ein gelungenes Seminar. Die Teilnehmer haben alle interessiert und gut zuhört. Auch die vielen Experimente und Gruppenarbeiten untereinander hatten das Seminar aufgemuntert. Herr Wilfert hatte das Seminar sehr interessant gestaltet, sodass die Teilnehmer einige Dinge im Alltag anwenden werden.

Hiermit möchte ich mich recht herzlich bei Herrn Wilfert für das Seminar bedanken.

Heike Oschmann

Dieses Seminar wurde durch die freundliche Unterstützung der Firma Shire, Wilfert und Bahr, sowie des Vereins DDnÄ Institut für Diseas Management möglich.

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