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Bericht über das Seminar "Recht und Soziales" - Teil I in Fulda

Die ersten Teilnehmer reisten am Donnerstag um ca. 15:00 Uhr in Fulda an. Alle, die dann am Donnerstag später anreisten, kämpften mit sehr vollen Autobahnen und Zügen. Aber letztendlich sind doch alle wohlbehalten angekommen.

Als erster Programmpunkt war das Abendessen vorgesehen. Die Teilnehmer mussten sich nicht kennen lernen, da leider wieder nur die, die eigentlich auf allen Seminaren sind, angereist waren. Das ließ uns jedoch nicht unsere gute Laune verderben und wir haben den Abend mit einem gemütlichen Beisammensein und guten Gesprächen gefüllt.

Am Freitagmorgen waren als erstes die verschiedenen Vollmachten im Gespräch. Die Referenten Frau Makowka und Herr Schneck von der IG Nordhessen führten uns ausführlich und mit teils sehr persönlichen Beispielen in die Materie ein. Wir hörten über die Betreuungsund Vorsorgevollmacht, sowie über die Patientenverfügung. Frau Makowka und Herr Schneck zeigten uns die Vordrucke für die verschiedenen Vollmachten, die man zu einem kleinen Selbstkostenanteil, als Kopie erwerben konnte. Wir sprachen alle Punkte dieser Vollmachten durch und wurden über die zum Teil weit reichenden Folgen aufgeklärt, die entstehen, wenn man nur einen einfachen Vordruck dafür nimmt. Ich kann jedem, der diesen Vortrag verpasst hat, nur empfehlen diesen Vortrag am Tag der Arbeitskreise 2009 in Königswinter zu besuchen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen hatten sich alle eine kurze Pause verdient, da das doch ein sehr schweres Thema war.

Weiter ging es mit einem Vortrag von Prof. Tolba aus Bonn über Immunsuppresiva und die Neuigkeiten in diesem Bereich. Prof. Tolba berichtete uns in seiner sehr heiteren Art über seine Tätigkeit in der Forschung und über die Geschichte der Immunsuppresiva, sowie wie die einzelnen Medikamente wirken und was man dabei beachten sollte. Damit war unser Nachmittagsprogramm auch schon wieder zu Ende, da der Sport für Dialysepatienten und Transplantierte leider wegen Erkrankung der Referentin ausfallen musste.

Einige nutzten die freie Zeit um sich ein bisschen in Fulda umzusehen. Es gab jedoch auch Teilnehmer, die es mit etwas Sport versuchten. Nach dem Abendessen war für die Dialysepatienten dann Abfahrt zur Dialyse. Die Dialyse lief bei allen problemlos. Die anderen Teilnehmer nachten sich einen gemütlichen Abend im Hotel und sorgten für die "Förderung der Kommunikation".

Am Samstag war Mitgliederversammlung. Nach einer Schweigeminute für die Verstorbenen Mitglieder wurde die Sitzung eröffnet und die Tagesordnungspunkte abgearbeitet. Leider hat sich niemand bereit erklärt, das Amt für Öffentlichkeitsarbeit zu übernehmen. Das Amt bleibt bis zur nächsten Vorstandswahl nächstes Frühjahr unbesetzt. Der Antrag auf Satzungsänderung bezüglich Eintrittsalter, das bereits 2008 in Bad Laasphe besprochen worden war, wurde von den Mitgliedern angenommen.

Nach dem Mittagessen war noch etwas freie Zeit, danach waren wir zur Stadtführung in Fulda angemeldet. Die Stadtführung wurde sehr interessant gestaltet und man bekam doch einiges der Stadt Fulda zu sehen. Im Anschluss traf man sich beim Italiener um den Hunger zu stillen und anschließend im Hotel noch den Abend ausklingen zu lassen. Am Sonntag war dann, wie immer, Abreise.

Das Seminar war sehr Inhaltsreich und das Hotel sehr gut. Das Essen vorzüglich. Ich kann mich nur bei Gunther für die viele Mühe beim Hotel und Dialyse suchen bedanken und freue mich schon auf unser nächstes Seminar in Berlin im Juli 2009.

Rainer Merz


Seminarbericht zum Thema "Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung"

"Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung" - alles eher unangenehme Themen, mit denen man sich nicht wirklich gerne auseinandersetzen möchte. Man ist doch noch nicht sooo alt und eigentlich trifft es immer nur die anderen. So war dann auch die Resonanz auf die Einladung zu diesem Seminar. Eher dünn besetzt, aber nicht weniger motiviert und mit viel Wissenshunger ausgestattet, durften wir Elfie Makowka und Burkhard Schneck von der IG Osthessen zu diesem schwierigen Thema begrüßen. Sie lieferten uns eine Fülle an Informationen und machten uns das Angebot die einzelnen Verfügungen im Detail durchzusprechen. Man sollte wissen, dass es derzeit keinen Rechtsanspruch auf die Durchsetzung der Patientenverfügung gibt. Aber es gibt sog. Handreichungen der Bundesärztekammer, die die Patientenverfügung für verbindlich erklären.

Herr Schneck als auch Frau Makowka betonten, dass gerade die Betreuungsvollmacht und die Vorsorgevollmacht für junge Menschen von immenser Bedeutung sind.

Nun was ist eine Patientenverfügung? Es handelt sich dabei um die Dokumentation des eigenen Willens für den Fall, dass man auf Dauer entscheidungsunfähig ist und seinen Willen nicht kund tun kann. Die Patientenverfügung ist Ausdruck meiner Selbstbestimmung und Selbstverantwortung.

Bei der Betreuungsverfügung bestimme ich, wer im Fall der Fälle als Betreuer eingesetzt werden muss. Der Vormundschaftrichter hat dem dann Folge zu leisten und ich kann sicher sein, dass eine Person meines Vertrauens als Betreuer berufen wird.

Anschließend besprachen wir die einzelnen Punkte einer Patientenverfügung. Frau Makowka gab zusätzlich wichtige medizinische Hinweise, die verdeutlichten wie weitreichend eine Patientenverfügung sein kann und dass es einer umfassenden Aufklärung bedarf. Wir hatten auch die Gelegenheit Formulare samt ausführlicher Erklärungen für eine Patientenverfügung, Betreuungsvollmacht und Vorsorgevollmacht bei den Referenten zu erwerben. Diese Verfügungen beruhen auf Vordrucken des Bayrischen Justizministeriums und werden ständig aktualisiert. Herr Schneck sagte uns noch, dass sie unter anderem auch mit der Kanzlei Putz und Steldinger in München zusammen arbeiten. Dies ist eine Kanzlei, die auf Medizinrecht spezialisiert ist und über enorme Expertise auf diesem Gebiet verfügt. Dort kann man sich auch hinwenden, wenn man ein Problem hat (www.putz-medizinrecht.de).

Dank ihrer Erfahrung und als eingespieltes Team ist es unseren Referenten trotz der schwierigen "Kost" gelungen das Thema sehr interessant und lebendig darzustellen. Wer nun neugierig geworden ist sollte die Gelegenheit nutzen und am Tag der Arbeitskreise, am letzten Juniwochenende in Königswinter, die Arbeitsgruppe von Frau Makowka und Herrn Schneck besuchen. Ihr werdet es nicht bereuen.

Evelin Čupovië