Zentralveranstaltung zum Tag der Organspende 2008 in Saarbrücken
Schon im 4 Jahr plante und organisierte die Regionalgruppe des Verein Junge Nierenkranke Deutschland e.V. die Werbeaktion zum Tag der Organspende in der Saarbrücker Innenstadt. In diesem Jahr warben wir in Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft für Dialysepatienten und Nierentransplantierten Saar e.V. Am Ende des Tages hatten wir 1400 Organspendeausweise an die Bevölkerung und 300 rote Herzluftballons mit der Aufschrift Organspende rettet Leben vielleicht ihr Eigenes! An Kinder verteilt!
So ein 14 Stundentag um für Organspende zu werben muss gut vorbereitet sein und Vorbereitung benötigt Zeit. Schon im Januar ging mit dem Antrag auf einem Platz in der Saarbrücker Innenstadt die Planungsphase für den Tag der Organspende los. Viel hatten wir uns (Hanna Schmitt, Caroline Schmitt, Peter Kleer sowie ich vonseiten der Jungen Nierenkranken und Ingrid Hollinger und Helmut Maaß von der IG Saar e.V.) bei einen Vorgespräch für unsere Veranstaltung vorgenommen. So sollte nicht nur der saarländische Ministerpräsident zu uns kommen, sondern auch der Gesundheitsminister, die Schlagersängerin Nicole und die Kabarettistin Alice Hoffmann (aus der Serie Heinz Becker). Ebenso sollte die Oberbürgermeisterin sowie der Kulturdezernent der Stadt Saarbrücken an unserem Infostand besuchen.. Wie viele Briefe, Telefonate und persönliches Vorsprechen das Ganze in Anspruch genommen hat, möchte ich hier nicht sonderlich erwähnen. Wer schon mal eine Veranstaltung geplant hat weiß, dass es kein geringer Arbeitsaufwand ist.
Zu Beginn der Planungsphase erlitten wir erst einmal ein paar Rückschläge! Der Ministerpräsident, der Gesundheitsminister, die Oberbürgermeisterin sowie die Schlagersängerin Nicole sagten ab. Die Kabarettistin Alice Hoffmann reagierte überhaupt nicht auf unsere Anschreiben. So standen wir ohne prominente Werbeträger für das Thema Organspende da. Ich, sowie der Vorsitzende der IG Saar Helmut Maaß, haben dann noch alle Hoffnung auf den Parteivorsitzenden der Linken Oskar Lafontaine gesetzt, doch auch der sagte uns aus zeitlichen Gründen ab. Leider ernteten wir von unseren Planungskollegen für diese Anfrage nur sehr wenig Zustimmung. Für uns kaum zu verstehen, da es uns um die Sache Organspende ging und nicht um politische Gesinnung oder Programme.
Wir hatten schon akzeptiert, dass wir keinen prominenten Werbeträger für die Botschaft der Organspende finden würden. Ein Wechsel in der saarländischen Politik mit der Vereidigung eines neuen Gesundheitsministers, machte es uns möglich, eine erneute Anfrage an das Ministerium zu stellen, diesesmal mit Erfolg! Der Gesundheitsminister erklärte sich nicht nur bereit zu kommen, sondern er lud auch die Presse zu uns ein. Auch der Kulturdezernent der Stadt Saarbrücken sagte uns zu. So hatten wir es doch noch geschafft, mit prominenten Persönlichkeiten die örtliche Presse für das Thema Organspende zu interessieren. Durch unser Mitglied Peter Kleer gelang es uns zudem noch den Saarländischen Rundfunk für uns zu interessieren. So wurden Peter Kleer und ich wieder zu Filmstars und sprachen über Lebendspende und Organspende. Der Bericht wurde in den Landesnachrichten gesendet.
Am 07.06.2008 war es dann endlich soweit. Nach langer Planungszeit war der "Tag der Organspende" gekommen. Am frühen Morgen 8:00 Uhr, trafen die ersten Freiwilligen am Standplatz ein. Das THW Saarbrücken stellte freundlicherweise ein Zelt zur Verfügung und baute uns dieses zusätzlich noch auf und ab! An dieser Stelle möchte ich mich bei dem THW Saarbrücken hierfür, recht herzlich bedanken! Nach dem Aufbau konnten wir den Infostand mit Werbemitteln bestücken. Ab 10:00 Uhr waren wir dann offiziell mit einem Großaufgebot im Einsatz! Das 20 köpfige Team setzte sich wie folgt zusammen: PD Dr. Martin Marx vom Nierenzentrum Völklingen, PD Dr. Urban Sester vom nephrologischen Uniklinikum Homburg, eine Mitarbeiterin der DSO, Diakon P. Munkes, vonseiten der Jungen Nierenkranken, Hanna Schmitt, Caroline Schmitt, Barbara Rüth, Vera Kleer, Peter Kleer, Rainer Merz, Horst Schmitt, Gerhard Müller, Martin Müller sowie vonseiten der IG Saar, Anneli Maaß, Helmut Maaß, Ingrid Hollinger, Karl Heinz Hollinger, Heike Selzer mit Ehemann sowie Joachim Wagner. Alles in allem eine Menge Leute, die versuchten den Passanten das Thema Organspende näher zu bringen.
Gegen 10:30 Uhr besuchte uns der Gesundheitsminister am Infostand. Die erschienene Presse, machte soviele Fotos, dass man das Gefühl hatte, man würde die Aufstellung der Nationalmannschaft für das Endspiel der EM bekannt geben. Leider war die Berichterstattung der Tageszeitung sehr dürftig! Man widmete lieber eine halbe Seite einem Mann der Traubenzuckerpäckchen sammelte, als dem Thema Organspende!
Wir hatten viele interessante Gespräche mit den Passanten sowie Eltern, deren Kinder wir einen roten Herzluftballon mit der Aufschrift, "Organspende rettet Leben vielleicht ihr Eigenes", schenkten. Man merkte aber auch wie schlecht die Leute über das Thema informiert sind. So meinte eine Besucherin die Organspender müssten im Vorfeld viel besser medizinisch untersucht werde, damit sie im Ernstfall auch gesund sind! Ein anderer Passant fragte, wie viel Mitgliedsbeitrag er im Monat zahlen müsse, um bei den Organspendern mitzumachen. Es entstanden auch Gespräche, wo man uns sinngemäß sagte, wir würden dafür werben, dass Menschen auf der Schlachtbank enden. Auch ergaben sich Gespräche mit älteren Leuten, die einfach nur mal reden wollten. Was ich aber feststellen musste war, dass viele junge Menschen an dem Thema interessiert waren. Das macht Mut für die Zukunft.
Unsere zentrale Aussage in der Pressemitteilung zum Tag der Organspende war die Forderung, das Transplantationsgesetz von der engen Zustimmungsreglung in die Wiederspruchsreglung zu ändern.
Gegen 17:00 Uhr beendeten wir unsere Werbeaktion und ließen den Abend noch bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Ich danke an dieser Stelle allen die zum Gelingen dieses Tages ehrenamtlich, aktiv und finanziell beigetragen haben! Gerade beim sammeln von Spenden, ist Peter Kleer vonseiten der jungen Nierenkranken besonders hervorzuheben!
Ein Dank geht auch an die IG Saar e.V., für die gute Zusammenarbeit, die mir persönlich viel Spaß gemacht hat. Die Jungen Nierenkranken hoffen auf weitere gute Zusammenarbeit im Sinne unserer Mitglieder.
Martin G. Müller