Wieder einmal waren wir zu einem Seminar der „Junge Nierenkranke Deutschland e.V.“ eingeladen. Bereits am Donnerstag reisten etliche Mitglieder an und nutzten den Abend um im hoteleigenen Hallenbad oder in der Sauna bzw. im Dampfbad sich zu erholen. Nach dem Abendessen war gemütliches beisammen sitzen und Kegeln angesagt.
Am Freitag reisten weitere Teilnehmer an und pünktlich um 9:00 Uhr begann der erste Vortrag von Dr. Preusler vom Dialysezentrum Schloss Teschow. Dr. Preussler ist Nephrologe und arbeitet zusätzlich mit Homöopathie und mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM). Dr. Preusler erklärte in verständlicher Weise die Grundsätze der Homöopathie und der TCM. Dabei wies er mehrfach darauf hin, dass bei den alternativen Medizinmethoden es keine Standardmedikation gebe, sondern immer erst eine genaue Untersuchung durchgeführt werden muss, da immer der ganze Mensch und nicht nur die Symptome betrachtet werden. Dr. Preusler berichtete an einigen Beispielen von seinen Erfahrungen in seiner Praxis mit Homöopathie und TCM. Alles in allem ein Vortrag, der sicher den ein oder anderen dazu bewegt hat über den Tellerrand der Schulmedizin hinauszuschauen und die alternative Medizin als interessante Ergänzung zu den Schulmedizinmethoden zu sehen.
Nach der Kaffeepause war der Vortrag von Frau Nicole Kinze von der Fa. Heinz Meise GmbH über plasmasterilisierte Blutschlauch-systeme. Frau Kinze erklärte uns die derzeit üblichen Sterilisationsverfahren von Blutschlauchsystemen im Vergleich und wir erfuhren einiges über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren.
Als dann das Mittagessen hinter uns lag, war eine Qi Gong Schnupperstunde auf der Tagesordnung. Frau Bremer stellte uns einige Übungen vor, die dann am Samstag in der zweiten Schnupperstunde noch ergänzt wurden.
Im Anschluss berichtete Dr. Meyer über biologische Schmerztherapie. Wobei Dr. Meyer wie Dr. Preusler mehrfach betonte, dass es keine Standardmedikation gibt, sondern der Mensch als ganzes betrachtet werden muss. Er führte einige Behandlungsmethoden z. B. Schröpfen, Reflexzonenmassage, Bindegewebsmassage oder Osteopatie auf. Interessant war, dass die Ursache eines Schmerzes oft an ganz anderer Stelle liegt also dort, wo der Schmerz fühlbar ist.
Im Anschluss war für immerhin 11 Teilnehmer die Fahrt zur Dialyse angesagt. Ein Großteil dialysierte in Marburg-Cappel im Dialysezentrum der PHV. Die Dialyse war sehr gut organisiert und wir fühlten uns sehr wohl.
Am Samstag um 9:00 berichteten die Teilnehmer von eigenen Erfahrungen mit alternativer Medizin. Dabei stellte sich heraus, dass bereits einige Teilnehmer positive wie auch negative Erfahrungen mit alternativer Medizin bzw. mit den Behandlern gesammelt hatten.
Im Anschluss an die Kaffeepause referierte Dr. Schneider vom PHV Dialysezentrum in Stuttgart in einem sehr unterhaltsamen und sehr offenen Vortag über die Auswirkungen von Bewegung auf den Dialysepatienten bzw. Organtransplantierten. Dr. Schneider legte uns anhand verschiedener Studien dar, wie bereits kleine Verhaltensänderungen sich sehr positiv auf die Kalorienverbrennung und das allgemeine Wohlbefinden auswirken.
Im Anschluss war die Mitgliederversammlung des Vereins. Nach dem Abendessen trafen wir uns nochmals auf der Kegelbahn und hatten noch einen sportlichen und geselligen Abend.
Am Sonntag stand schon wieder die Abreise an. Es war ein sehr gelungenes und außerordentlich gut organisiertes Seminar (wie wir es bereits gewohnt sind) und die meisten Telnehmer freuen sich schon auf ein Wiedersehen bei einem der nächsten Seminare.
Bericht von Rainer Merz
Fotos von Paul Dehli
Fotos von Monika Centmayer