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Ein Bericht von Roland Dürr

Donnerstag, 19.06.2003

Nach ca. dreieinhalbstündiger zwar reibungsloser, aber leider nicht fotofreien Fahrt bin ich gegen 16:45 im Hotel Accento angekommen. Es waren bereits alle für Donnerstag vorgesehenen Teilnehmer vor Ort. Ich habe gleich eingecheckt und anschließend sind wir dann mit drei Autos in die Innenstadt Leipzigs gefahren, um uns in einem italienischen Restaurant an der Thomaskirche zu stärken. Danach haben wir das Kabarett "Blick zurück nach vorn" in der Pfeffermühle, auch gleich neben der Thomaskirche gelegen, besucht. Es handelte sich hierbei um ein politisches Kabarett, welches bei der aktuellen Lage so ziemlich den Nagel auf den Kopf traf. Nach Beendigung des Kabaretts um ca. 22:00 Uhr sind wir wieder zum Hotel zurückgefahren und einige sind noch ein Weilchen an der Hotelbar verblieben.

Freitag, 20.06.2003

Gegen 9:30 wurde gemeinsam gefrühstückt. Danach war bis zum Vortrag von Herrn Prof. Templin von der Müritzklinik zur freien Verfügung. Um 10:30 Uhr begann Herr Prof. Templin mit seinem Vortrag zu dem meiner Meinung nach sehr wichtigen Thema "Transplantationsnachsorge". Herr Prof. Templin, der bereits zu DDR-Zeiten eine Koriphäe auf dem Gebiet der Transplantation war und auch seit der Wende zu einem der angesehensten Transplanteure (in Rostock) gehörte, stellte besonders die Wichtigkeit der Nachsorge hervor, welche, auch nach Expertenmeinungen in der Müritzklinik besonders gut ist.
Nach dem Mittagessen begann um ca. 14:00 Uhr der Beitrag "psychische Aspekte einer Lebendspende" mit Frau Dr. Seidel-Wiesel von der Uni-Klinik Heidelberg. Frau Dr. Seidel-Wiesel brachte die Wichtigkeit dieses im allgemeinen als eher nebensächlich betrachteten Themas sehr gut und verständlich rüber.
Nach einer Kaffepause begann um ca. 16:00 Uhr Herr Prof. Dr. Wiesel, ebenfalls von der Uni-Klinik Heidelberg mit seinem Thema "Neue Techniken im Bereich der Lebendnierenspende". Herr Prof. Dr. Wiesel erläuterte dieses Thema sehr anschaulich und sehr kompetent. Gegen 17:00 fuhren dann die Dialysepatienten zu Ihren jeweiligen Dialyse-Zentren. Anschließend gab es mit Prof. Dr. Wiesel und den übriggebliebenen Teinehmern noch eine rege Diskussionsrunde zum o.g. Thema. Gegen 18:30 Uhr wurde das Abendessen eingenommen und anschließend besuchten einige die Leipziger Moritzbastei, waren jedoch gegen 23:00 Uhr schon wieder im Hotel, wo dann auch die Dialysepatienten gegen 23:30 eingetroffen sind. Bis auf Kleinigkeiten soll die Dialyse reibungslos verlaufen sein.

Samstag, 21.06.2003

Nach dem Frühstück begann um 9:15 Uhr das Referat "Allokation und Voraussetzungen für eine Transplantation, Ablauf einer Nierentransplantation, Chancen und Risiken sowie zukünftige Transplantationsverfahren" mit OA Dr. Bartels vom TX-Zentrum der Uni-Klinik Leipzig. Hierzu muss ich anmerken, dass mich Dr. Bartels im Juni 2002 im TX-Zentrum Augsburg transplantiert hat und ich sehr zufrieden war bzw. bin und es hoffentlich weiter sein werde. Ich bedauere es sehr, dass er nicht mehr in meinem Zentrum ist, da er ein außergewöhnlich guter Chirurg ist. Herr Dr. Bartels hat uns das Thema sehr verständlich, sachlich und mit sehr viel Sachverstand erläutert.
Gegen 12:30 Uhr war Mittagessen angesagt und danach referierten Christina und Arno Brauer aus Wolfsburg über "Lebendspende aus der Sicht von Spender und Empfänger". Arno hatte seiner Frau im Jahre 2001 eine Niere gespendet. Die beiden erläuterten den gesamten Ablauf mit allen Höhen und Tiefen die während eines solchen Prozesses kommen. Nach einer Kaffeepause hatte Claudia Drobny gegen 16:00 Uhr das Projekt "Rehabilitation" vorgestellt. Anschließend stellte Günter Cordes, hauptberuflich Pfleger am Dialysezentrum Lüdenscheidein mögliches Urlaubsziel für das Jahr 2004 vor, nämlich mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking mit eigenem Dialyse-Equipment. Das alles hat sich wunderbar eingehört und ist bestimmt eine gute Sache, aber wenn ich noch Dialysepatient wäre, würde ich es auf keinen Fall machen, und zum anderen schreckt nicht nur mich der Preis von ca. 4.000 Euro - doch etwas ab.
Gegen 18:30 Uhr gab es Abendessen vom Buffet und anschließend war eigens ein Tanzlehrer engagiert worden, um uns (na ja, ohne mich, denn diesen Jammer wollte ich den anderen dann doch nicht zumuten) in ca. zwei Stunden einigermaßen das Tanzen beizubringen, wobei einige es schon sehr gut konnten und leicht auf den Tanzlehrer verzichten hätten können. Sehr hervorheben muss ich in diesem Zusammenhang die Tanzkünste von Dieter. Im Anschluss daran, so gegen 22:00 Uhr war dann noch Disko-Abend mit DJ Monika angesagt. So zwischen 1:00 und 2:00 Uhr neigte sich dann auch dieser Abend dem Ende zu.

Sonntag, 23.03.2003

Nach dem Frühstück, welches um ca. 9:00 Uhr begann, haben sich noch alle von einander verabschiedet und so gegen 11:00 Uhr sind dann Silke, Gunther, Mario und ich noch nach Leipzig in die Innenstadt gefahren, um uns diese noch etwas anzusehen. Neben der Besichtigung des Bahnhofes, der angeblich der größte in Europa sein soll, haben wir noch eine kleine Stadtrundfahrt gemacht und zum Schluss den Marktplatz besichtigt, auf dem gerade die Siegerehrung der Baja Deutschland stattgefunden hat, einem Crossrennen. Danach haben wir uns dann gegen 16:00 Uhr auf den Heimweg gemacht, der sehr beschwerlich war und bei mir nicht wie auf dem Hinweg dreieinhalb Stunden, sondern ca. fünf Stunden gedauert hat, da man auf der A9 vor lauter zähflüssigem Verkehr nicht ein einziges mal frei fahren konnte.

Resumee:
Es war wie auch schon im März in Biedenkopf ein sehr schönes verlängertes Wochenende, schade nur, dass es dieses mal weniger Teilnehmer waren. Dafür waren dieses mal die Dozenten aus meiner Sicht noch besser.

29.06.2003, Roland Dürr