Notfallversorgung beim Dialysepatienten und beim Transplantierten - Ein Vortrag von Dr. med. Detlev Gora Mönks, Universitätsklinik Würzburg
Herr Dr. Mönks beginnt seinen Vortrag mit einer Kommentierung des Erfahrungsberichts von Barbara Rüth. Er geht nochmals auf ihre Erlebnisse insbesondere auf der Intensivstation ein und bemerkt, dass gerade dort der Stationsalltag geprägt ist durch ganz bestimmte Abläufe und Zeitdruck. Intensivstationen wären in Bezug auf "Menschlichkeit" immer wieder in ganz besonderem Maße ein Reizthema. Nichtsdestotrotz sollte man sich aber niemals mit den Gegebenheiten abfinden.
Herr Dr. Mönks geht nun über zu seinem Thema: Der nierentransplantierte und Hämodialysepatient in der Notaufnahme. Zunächst zeigt er uns eine Folie mit allen Behandlungszentren in der BRD, die wir als nierenkranke Patienten im Notfall ansteuern könnten. Obwohl es sich um eine schematische Darstellung handelt (Behandlungszentren nicht mit Namen gekennzeichnet), ist zu erkennen, dass es doch sehr viele Einrichtungen in Deutschland gibt, die unseren besonderen Bedürfnissen gerecht werden könnten.
Die häufigsten Todesursachen beim nierenkranken Patienten haben kardiale, vaskuläre oder infektiöse Ursachen, sodass auch die häufigsten Notfälle in diesem Bereich zu beobachten sind. Was aber ist nun im Einzelnen zu beachten?
Beispielsweise bei einem nierenkranken, dialysepflichtigen Patienten, der mit Luftnot bzw. Dyspnoe in die Notaufnahme kommt? Liegt die Ursache in einer Überwässerung des Körpers, eines Herzinfarkts, einer Herschwäche, einer Lungenentzündung/-embolie? Wie sieht die Diagnostik aus? Hat der Patient einen Shunt oder einen Vorhofkatheter? Diese Tatsache ist sehr wichtig bei der Blutentnahme oder auch bei der Blutdruckmessung. In diesem Zusammenhang betont Herr Dr. Mönks ganz deutlich, dass man nur im absoluten Notfall aus dem Shunt Blut abnehmen darf, ist dieser doch die Lebensader des Patienten.
Er skizziert im Folgenden den genauen Ablauf der Diagnostik nach Eintreffen in der Notaufnahme. Dieses Prozedere zeigt Herr Dr. Mönks bei den unterschiedlichsten Notfallsituationen ( z.B. CAPD-Peritonitis, Infektionen bei Transplantierten…) auf.
Zum Ende des Vortrags entseht noch eine kurze Diskussion darüber, wie denn die Ausbildung der jungen Ärzte aussehen müsse, wenn sich die Kompetenzen in Zukunft immer weiter zentralisieren werden, sprich, wäre es dann nicht sinnvoll, schon in Ausbildung den Studenten die Situation von Nierenpatienten näher zu bringen. Weiterhin ist zu beobachten, dass sich auch die "Wald-und-Wiesen-Dialysen" immer mehr in die umliegenden Krankenhäuser verlagern. Sehr deutlich schließt Herr Dr. Mönks seinen Vortrag mit den Worten: Im lebensbedrohlichen Notfall steht für die Mediziner immer "LEBEN VOR NIERE!"
Barbara Rüth
Fotos vom Seminar
Die Referenten
Beim Essen