Wenn Sie sich selbst mitbehandeln und Ihrem Arzt auf die Sprünge helfen wollen, sollten Sie dies beachten:

  • Verschaffen Sie sich zunächst Klarheit über Ihre eigenen Wünsche und Erwartungen. Suchen Sie eine schnelle Linderung der Symptome, oder streben Sie eine Heilung an?
  • Verantwortung übernehmen heißt auch, sich einen Arzt suchen, bei dem Sie sich wohl fühlen. Und nicht aus Bequemlichkeit bei dem bleiben, zu dem Sie schon immer gegangen sind - der aber immer gehetzt wirkt, nichts erklärt und schnell zum Rezeptblock greift. Es gibt auch andere! Die kann man zum Beispiel finden, indem man Freunde, Bekannte oder andere Patienten mit der gleichen Krankheit befragt.
  • Machen Sie sich vor einem Termin klar, dass Sie nicht als Untergebener oder Bittsteller zum Arzt gehen. Juristisch gesehen besteht nämlich zwischen Arzt und Patient ein Behandlungs- oder Arztvertrag, der beide zu gleichberechtigten Vertragspartnern macht.
  • Alle Patienten sollten sich vor dem Arztbesuch über ihre Krankheit informieren, durch Ratgeber, das Internet, Selbsthilfegruppen oder Patientenverbände. Auch die Apotheken können als Nahtstelle zwischen Patienten und Gesundheitssystem ihren Kunden durch Gespräche helfen.
  • Nehmen Sie einen "Spickzettel" mit in die Sprechstunde, auf dem Sie sich die wichtigsten Punkte und Fragen notiert haben. Scheuen Sie sich nicht, sich auch während des Gesprächs Notizen zu machen.
  • Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Bei lateinischen Fachbegriffen sollten Sie auf jeden Fall um Übersetzung bitten.
  • Wenn es Ihnen schwer fällt, eine Entscheidung für eine Untersuchung oder Behandlung zu treffen, erbitten Sie sich Bedenkzeit.
  • Bilden Sie sich nach dem Arztbesuch ein Urteil: Haben Sie sich in der Praxis und im Sprechzimmer wohl gefühlt? Haben Sie die Vorschläge des Arztes überzeugt? Wenn Sie zweifeln, sollten Sie einen zweiten Mediziner zu Rate ziehen; sprechen Sie wegen der Kostenübernahme vorher mit Ihrer Krankenkasse. Teilen Sie dem Arzt aber Ihre Unzufriedenheit und Ihre Bedenken mit. Ein selbstbewusster Mediziner freut sich über Kritik.